Im Interview mit top.tirol durfte ich darüber sprechen, wie Nachhaltigkeit richtig kommuniziert wird. Denn der Grad zwischen der richtigen Nachhaltigkeitskommunikation vs. Greenwashing ist oftmals ein schmaler. Vielen Dank Denis Pscheidl von top.tirol für die Einladung zum Gespräch.
Kann sich ein Tourismusbetrieb oder Unternehmen heutzutage noch leisten, keine Nachhaltigkeitsstrategie zu kommunizieren?
Ich würde die Frage ein wenig anders stellen: Kann ein Tourismusbetrieb oder ein Unternehmen es sich heute noch leisten, keine Nachhaltigkeitsstrategie zu haben? Man muss schon einen Schritt vorher anfangen. Bevor man kommuniziert, muss etwas da sein, das kommuniziert werden kann. Und diese Frage kann ich ganz klar beantworten. Ich glaube, die Luft wird immer dünner, sodass man es sich nicht mehr leisten kann, so etwas nicht zu haben.
Worauf kommt es bei der Kommunikation einer solchen Strategie an und was sollte man vermeiden?
Am besten ist es, transparent und authentisch zu bleiben und das zu kommunizieren, was auch da ist. Betrieben, die ich begleiten darf, sage ich immer: Die Dinge, die ihr macht, die ihr umsetzt, wo ihr euch einsetzt und wo ihr genauer hinschaut, dürfen und müssen kommuniziert werden, damit das Kundenwissen da ist. Auf der anderen Seite kann man aber auch vielleicht Inspirations- und Ideengeber für andere Betriebe sein. Trotzdem muss es einfach passen und mit dem Kerngeschäft zu tun haben.
Was passiert, wenn man sich bei der Kommunikation zu weit aus dem Fenster lehnt, aber keine Resultate liefert?
Im weitesten Sinne fällt es dem Unternehmen auf dem Kopf. Wenn es einmal aufpoppt, dass dem Ganzen nichts dahintersteckt, führt das für das Unternehmen zu einem sehr großen Schaden, da man dadurch Kunden verliert. Und heutzutage ist Kundenbindung ein Riesenthema. Jeder möchte nicht nur neue Kunden gewinnen – die höhere Kunst ist ja fast, den Kunden zu behalten, und da spielen die Themen Glaubwürdigkeit, Transparenz und Authentizität eine große Rolle. Deswegen ist es für jedes Unternehmen besser, das zu kommunizieren, was den Tatsachen entspricht, als zu weit hinaus zu schießen, weil etwas eine gute Schlagzeile oder ein guter Aufhänger ist.
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